Rauchmelder, bewährte Lebensretter
Nicht umsonst forderten die Gebäudeversicherer Ihre gewerblichen Kunden wie Wohnungsbaugesellschaften in der Vergangenheit auf, in den von Ihnen betreuten Anlagen Rauchmelder zu installieren und diese regelmäßig warten zu lassen. Der Erstickungstod durch Rauch, der sich bei einem Brand entwickelt, gehört zu den häufigsten Ursachen für tödliche Unfälle im privaten Bereich. Im gewerblichen Umfeld ist die Installation von Rauchmeldern schon längst gängige Praxis. Dies half in der Vergangenheit, so manchen Personenschaden zu verhindern. Denn nicht das offene Feuer ist die große Gefahr, sondern der entstehende Rauch, der ein Zimmer blitzschnell mit tödlichem Kohlenmonoxid füllt und den Erstickungstod herbeiführt.
Rauchmelderpflicht in den meisten Bundesländern
Für private Häuser wird die Installation von Rauchmelden zwar empfohlen, eine gesetzliche Grundlage zum zwingenden Einbau und deren Kontrolle und Wartung besteht aber nicht in allen deutschen Bundesländern, da das Baurecht Ländersache ist. Jedoch bestehen immerhin schon in zwölf Bundesländern Vorschriften zum Einbau von Rauchmeldern. Auch die Statistik beweist den Nutzen von Rauchmeldern. So sank im Zeitraum von 1991 bis 2003 die Zahl an durch Brände verstorbenen Personen um 43 %. Dabei bestand in diesem Zeitraum noch nicht einmal eine Rauchwarnmeldepflicht. Während 1980 noch fast 800 Menschen durch Brände ums Leben kamen, war es 2008 gerade mal die Hälfte. Auch dies ist noch zu viel, beweist aber die Wirksamkeit der Maßnahmen.
Brandschutz Ratgeber
Unterschiedliche Brandschutz Systeme
Zur Erfassung von Rauch oder Brand in einem Raum gibt es unterschiedliche Systeme, die eine Gemeinsamkeit aufweisen. Alle Systeme arbeiten mit Sensoren zur Erfassung von entstehenden Bränden und der dazugehörigen Rauchentwicklung. Bei der Erfassung unterscheidet man Systeme zur Brand- und Wärmeerfassung, zur Erfassung bestimmter Gase und zur Erfassung von Rauch.
Ein Wärme- oder Hitzemelder reagiert auf eine bestimmte Überschreitung der Raumtemperatur. Steigt diese über 60 Grad Celsius, löst dies einen Alarm aus. Wärmemelder werden eher in Bereichen eingesetzt, die von sich aus aufgrund von bestimmten Tätigkeiten eine hohe Rauch- oder Staubentwicklung aufweisen und dadurch ein Rauchmelder hier ständig Alarm geben würde. Folglich dient ein Wärmemelder mehr dem Sach- als dem Personenschutz.
Ein Brandgasmelder reagiert auf die Konzentration von Gasen wie z.B. Kohlenstoffmonoxid in der Raumluft. Ein Gasmelder besitzt den Vorteil, dass er ausschließlich auf die sich entwickelten Gase reagiert und nicht auf Wärme oder Rauch. So kann zum Beispiel ein Gasmelder in einem Raum mit einer Gastherme für Sicherheit sorgen.
Bei den reinen Rauchmeldern wird zwischen optischen und Ionisationsrauchmeldern unterschieden. Die optischen Rauchmelder sind heute am weitesten verbreitet und machen einen Großteil der Angebote aus. Daneben finden sich weitere Melder, die ihren Einsatz in gewerblichen oder industriellen Anlagen oder öffentlichen Bauwerken wie etwa einem Tunnel finden. Dazu zählen Flammenmelder, Funkrauchmelder, Multikriterien-Melder, lineare Rauchmelder oder lineare Wärmemelder.
Der, wie bereits erwähnt, am häufigsten eingesetzte, optische Rauchmelder arbeitet mit einer Infrarotdiode, die auf Rauchpartikel in der Luft reagiert. Der in der optischen Kammer befindliche Rauch reflektiert das infrarote Licht und lenkt den Lichtstrahl ab. Dieser Prüf-Lichtstrahl wird nun zerstreut und trifft dabei auf eine Fotodiode, die den Alarm auslöst. Diese Form der optischen Rauchmeldung hat sich im Laufe der Jahre bewährt und benötigt lediglich eine Überprüfung in bestimmten zeitlichen Abständen. Dazu befindet sich in der Regel eine Prüftaste am Außengehäuse des Rauchmelders, mit dessen Hilfe der Alarm künstlich ausgelöst werden kann.