Zöliakie – Leben mit einer Glutenunverträglichkeit

Informationen über das Leben mit Zöliakie
Bei der Zöliakie handelt es sich um eine Erkrankung, bei der das Klebereiweiß (Gluten) einheimischer Getreidesorten nicht vertragen wird. Der Begriff Zöliakie wird für die Gluten-Unverträglichkeit im Kindesalter verwendet. Bei Erwachsenen ist oftmals von der einheimischen Sprue die Rede. Durch die Krankheit sehen sich Betroffene im alltäglichen Leben mit diversen Einschränkungen konfrontiert. Daher ist es für diese wichtig, sich umfangreich zu informieren, um sich den Alltag zu erleichtern.
Symptome einer Zöliakie/Sprue
Bereits im Kindesalter können Beschwerden auf eine Zöliakie hinweisen. Oftmals treten Symptome wie Durchfälle, aufgeblähter Bauch und starker Gewichtsverlust auf. Nicht immer ist die Diagnose einfach, da eine Vielzahl von Beschwerden als Folge der Krankheit auftreten kann. Da die Darmzotten durch die Gluten-Unverträglichkeit geschädigt werden, entzündet sich die Schleimhaut. Dadurch können Nährstoffe im Körper nicht mehr so gut verwertet werden, was zu Mangelerscheinungen führen kann. Nicht selten kommt es aufgrund der Zottenschädigung zusätzlich zu einer Laktoseintoleranz.
Gluten was ist das?
Die Diagnose stellt einen Weg zur Besserung dar
Bei Zöliakie ist es wichtig, vom Arzt eine gesicherte Diagnose zu bekommen. Durch verschiedene Tests lässt sich eine Gluten-Unverträglichkeit feststellen. Auch eine zusätzliche Laktoseintoleranz kann der Arzt diagnostizieren. Von selbst gestellten Diagnosen ist abzuraten, da nur ein Facharzt diese zuverlässig stellen kann. Nachdem der Arzt eine Zöliakie festgestellt hat, ist der Gang zu einer Ernährungsfachkraft ein wichtiger Schritt. Da eine lebenslange glutenfreie Diät notwendig ist, um die Symptome der Krankheit zu bekämpfen, sollten sich Betroffene professionelle Hilfe holen. Ernährungsberater zeigen auf, was bei der Ernährung beachtet werden muss.
Bei einer Kombination von Zöliakie und Laktoseintoleranz ist eine Ernährungsfachkraft ein sehr guter Ansprechpartner, um wertvolle Tipps zu geben. Zudem bekommen Betroffene hilfreiche Tipps zum Kochen und Backen. Auch über verstecktes Gluten in einer Vielzahl von Lebensmitteln weiß eine geschulter Ernährungsberater Bescheid. Um im Alltag sicher glutenfrei einkaufen zu können, bietet sich ein professionelles Einkaufstraining an.
Auch Verbände, wie beispielsweise die Deutsche Zöliakie Gesellschaft (DZG), bieten umfangreiche Hilfe bei der Umstellung des Speiseplans an. Direkt nach der Diagnose erhalten Betroffene hilfreiche Tipps für den Alltag.
Wichtiges zur täglichen Ernährung
Eine Zöliakie/Sprue ist nicht heilbar. Deshalb muss ein Leben lang auf eine glutenfreie Ernährung geachtet werden. Wird mit der glutenfreien Diät begonnen, ist es empfehlenswert, zunächst eine ballaststoffarme Kost zu bevorzugen. Vollkornmehle sind deshalb zu meiden. Auch die Schalen von Obst und Gemüse können sehr ballaststoffreich sein und sollten zunächst entfernt werden. Damit sich der Darm erholen kann, sollte auf blähende und reizende Lebensmittel wie Linsen, Bohnen und Erbsen vorerst verzichtet werden. Auch sehr scharfe Speisen, beispielsweise mit Chili, sind am Anfang weniger zu empfehlen.
Bei der Lagerung sollte glutenfreies Mehl separat von glutenhaltigen Produkten aufbewahrt werden. Auch bei der Verarbeitung glutenfreier Lebensmittel wird empfohlen, diese auf separatem, nicht mit Gluten kontaminiertem Kochgeschirr zuzubereiten. Schon geringe Mengen an Gluten (beispielsweise im Mehlstaub) können Beschwerden auslösen. Getreidesorten wie beispielsweise Weizen, Dinkel, Roggen und ihre Urformen sind zu meiden, da sie Gluten enthalten. Alternativen wie Buchweizen, Hirse, Reis, Mais und andere bieten einen sehr guten Ersatz, um glutenfreie Brote zu backen. Weiterhin wird angeraten, Speisen stets frisch und saisonal zuzubereiten. So weiß der Betroffene selbst, welche Zutaten enthalten sind und kann sichergehen, dass keine Beschwerden auftreten.
Reformhäuser und Supermärkte bieten dank verschiedener Hersteller eine große Auswahl an glutenfreien Broten, Backwaren und vielem mehr. Einzelne Lebenmittel Online-Shops haben sich auf den Vertrieb von glutenfreien Lebenmitel spezialisiert und stellen glutenfreie Lebensmittel Listen bereit, so kann man problemlos glutenfrei einkaufen.
Verstecktes Gluten sollte beachtet werden
Bei bereits verarbeiteten Produkten wie Wurst, paniertem Fleisch und Fertiggerichten muss immer auf die Zutatenliste geschaut werden, da oftmals glutenhaltiges Getreide enthalten ist. Auch Eis, Soßen und Schokolade können Gluten enthalten. Ebenfalls muss bei Arzneimitteln Vorsicht walten gelassen werden. Da einige Gluten enthalten können, sollte gegebenenfalls zusammen mit dem behandelnden Arzt nach Alternativen gesucht werden.