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Heilpraktiker – Berufsbild, Voraussetzungen & Tätigkeit

Heilpraktiker – Berufsbild, Voraussetzungen & Tätigkeit

Der Heilpraktiker ist besonders in den letzten Jahren zunehmend beliebter bei potentiellen Patienten geworden. Immer mehr Menschen vertrauen der alternativen Medizin und nicht weiter ausschließlich dem konservativen Ansatz. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen gerät auch die klassische Medizin an ihre Grenzen und Patienten versprechen sich von einem Besuch bei einem Heilpraktiker Linderung ihrer Beschwerden. Daneben ist der Patient zunehmend mündiger geworden. Er erkundigt sich über seine Beschwerden und über mögliche Behandlungsmethoden. Dadurch entdeckt er auch heilpraktische Therapien, die erfolgversprechend sind. So steigt die Anzahl derer, die auf die Natur und ihre heilende Wirkung setzen, kontinuierlich an. Aus diesen Gründen ist das Berufsbild des Heilpraktikers eine Tätigkeit mit Zukunft.

 

Voraussetzungen und Ausbildung des Heilpraktikers

Die Voraussetzungen für eine Lehre in diesem Bereich sind auch in den charakterlichen Eigenschaften des potentiellen Heilpraktikers zu suchen. Die Freude an der Arbeit mit Menschen ist sicherlich eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen für diesen Beruf. Ein gehobenes Interesse an Anatomie und Pflanzenkunde ist ebenfalls keineswegs nachteilig. Tatsächlich ist die Ausbildung an einer Heilpraktikerschule jedoch an keine festen Vorgaben gekoppelt. In Deutschland ist der Beruf Heilpraktiker ein geschützter Begriff und wird als selbstständige Tätigkeit frei ausgeübt. Eine medizinische Approbation ist nicht erforderlich, jedoch werden nach der Ausbildung die angehenden Heilpraktiker vom Gesundheitsamt geprüft. Bei dieser Prüfung sind anatomische Kenntnisse sehr wichtig und werden deshalb entsprechend im Ausbildungstoff behandelt.

Grundsätzlich ist eine schulische Ausbildung an privaten Bildungsstätten vorgesehen. Die Ausbildung kann entweder in Vollzeitunterricht erfolgen, als Fernstudium oder als Abend- und Wochenendkurse absolviert werden. Die Länge der Ausbildung ist somit von der Art des gewählten Ausbildungmodells abhängig. In der Regel sind es zwischen einem und drei Jahren bis eine Abschlussprüfung durch das Gesundheitsamt erfolgen kann. Viele angehende Heilpraktiker nehmen eine zusätzliche Heilpraktikerprüfung in Anspruch. Diese beträgt nochmals sechs Monate und bereitet den Heilpraktiker vertiefend auf seine praktische Tätigkeit vor. Bei der Ausbildung zum Heilpraktiker werden jährlich hohe Durchfallquoten verzeichnet. Dies zeigt, dass diese Ausbildung einen gewissen Anspruch an die Auszubildenden stellt. Zu den Ausbildungsinhalten gehören Anatomie und Physiologie des Menschen, Infektionslehre, Psychologie und Psychopathologie.

Ein weiteres großes Themengebiet ist die Naturheilkunde. Aber auch eine Einführung in die Gesetzeskunde, Hygiene und die Notfallmedizin erfolgt im Rahmen der Ausbildung. Die Pharmakologie, Injektionstechniken sowie die Notfallmedizin runden das Ausbildungskonzept weiter ab. Die Ausbildunginhalte werden von Heilpraktikern, Psychologen, Ärzten und Apothekern vermittelt. Zuletzt werden der sogenannte kleine, große, sowie der veterinäre Heilpraktiker unterschieden. Je nach Ausbildungtyp wird so gezielt mehr oder weniger Lernstoff vermittelt oder der Schwerpunkt auf die Arbeit mit Tieren gelegt.

 

Lehrfilm aus dem Tätigkeitsfeld des Heilpraktiker

 

Die Tätigkeit als Heilpraktiker

Nach erfolgreicher Ausbildung zum Heilpraktiker gibt es mehrere Möglichkeiten, den Beruf auszuüben. Viele Heilpraktiker gründen ihre eigene Praxis oder schließen sich mit anderen Heilpraktikern zusammen. Die Vergütung und die Arbeitszeiten können die Heilpraktiker dabei selbst festlegen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Heilpraktikerlehre an nachfolgende Generationen weiterzugeben z.B. an speziellen Schulen. Auch die Ausarbeitung weiteren Lehrstoffs für ein Fernstudium ist dabei denkbar. Nach der erfolgreichen Lehre könnte auch ein Angestelltenverhältnis attraktiv sein und beispielsweise ein Assistenzjob in einer bereits bestehenden Praxis angenommen werden.

Bei der Wahl des richtigen Geschäftsmodells sind die persönlichen Voraussetzungen und der Ehrgeiz entscheidend. Denn eine eigene Praxis ist ein Traum vieler und durchaus zu realisieren. Jedoch ist dies mit viel Arbeit verbunden, um sich z.B. einen festen Kundenstamm aufzubauen.

Das Berufsbild Heilpraktiker ist eine attraktive Alternative zu einer konservativen medizinischen Ausbildung. Die Ausbildung zum Heilpraktiker ist langwierig, zahlt sich nach erfolgreichem Abschluss jedoch aus, da es viele Wege gibt diesen schönen Beruf auszuüben. Zudem sind die bereits erwähnten Vorzüge bezüglich der Arbeitsstunden und der Vergütung optimal mit familiären oder sonstigen Verpflichtungen zu vereinbaren.